Altersgerechtes Bad: Was hat es, was kann es – und wie finanzieren Sie den Umbau?
Bis ins hohe Alter eigenständig? Selbst entscheiden, wie Sie leben möchten? Wer Haus und Wohnung altersgerecht umbaut, will auch Dusche, Bad und WC sicher und mit allem Komfort genießen. Zugegeben: Die Kosten für ein barrierefreies Bad können abschrecken. Fördertöpfe helfen – und nicht immer ist Komplettsanierung zwingend. Schon einzelne Maßnahmen zeitigen immense Effekte. Was macht ein altersgerechtes Bad aus?
Was muss ein seniorengerechtes Bad haben?
Jetzt ein erfrischendes Bad! Aber schaffen Sie das überhaupt allein? Ja – in einem Bad ohne Hindernisse, auch bei Bewegungseinschränkung, Gehunsicherheiten und nachlassender Kraft. Weil WC, Dusche und Badewanne auch dann zugänglich sind. Ein altersgerechtes Bad gibt Bewegungsfreiheit Raum – durch funktionale Haltegriffe, seniorengerechte Beleuchtung und rutschhemmenden Bodenbelag. Wenn Sie mögen, nutzen Sie den – natürlich unterfahrbaren – Waschtisch hier im Sitzen. Durch eine Badewanne mit Tür oder Badehilfen wie Lifter ist kräftezehrendes Hochkommen aus der Wanne Geschichte. Nach dem Toilettengang sicher aufstehen? Ein altersgerechtes Bad verfügt auch über erhöhtes WC. Und mit Badezimmertüren, die nach außen aufgehen, hat Hilfe im Notfall schnell Zutritt.
Barrierefreiheit richtig anpacken: Wie Sie ein Seniorenbad planen
Barrierefrei bedeutet, dass Sie sicher mit genügend Platz – vor allem mit Gehhilfen wie Rollator oder Rollstuhl – manövrieren. DIN 18040-2 sieht dazu 1,50 m Wendekreis um alle sanitären Anlagen wie seniorengerechte Dusche, Badewanne, Toilette und Bidet vor. Beim Badumbau flexibel bleiben? Modulare Konzepte lassen sich mit zunehmender Mobilitätseinschränkung erweitern. Doch auch ein altersgerechtes Bad ist ein Bauprojekt! Als solches verlangt es Planung – und muss technische Mindestanforderungen sowie Normen für barrierefreies Bauen erfüllen. Weshalb Sie sich – nicht zuletzt, um in den Genuss von Förderung zu kommen – am besten durch Experten für altersgerechtes Bauen beraten lassen.
Vor dem Umbaustart: Unabhängige Wohnberatung nutzen
Eine zentrale Anlaufstelle ist die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V. (BAG), Zusammenschluss von Wohnberatungsstellen und Wohnberatern und engagiert für selbstständige Wohnen von Senioren und Menschen mit Behinderung. Ziel: Jedem Interessierten Zugang zu individueller Wohnberatung vor der Haustür zu verschaffen. Gute Wohnberatung kooperiert auch mit Institutionen und informiert unabhängig über
- technische Hilfsmittel und bauliche Maßnahmen
- Finanzierungsmöglichkeiten
- Umsetzung von Barrierefreiheit
und benennt weitergehende Dienstleistungs- und Beratungsangebote.
Barrierefreiheit hat viele Facetten: Woran sollten Sie beim Umbau denken?
Rutschhemmender Bodenbelag im altersgerechten Bad
Wasser heißt Rutsch- und damit Sturzgefahr! Weshalb ein altersgerechtes Bad nicht nur auf Stolperfallen wie Stufen oder Podeste verzichtet, sondern auch rutschfeste Fliesen (R 10 oder höher) verbaut. Was nicht zwangsläufig viele kleine Fliesen und zahlreiche Fugen meint. Denn diese mindern zwar die Rutschgefahr, sind aber reinigungsintensiv – moderne Großformate gibt es inzwischen auch in Antirutsch. Bis zur bodengleichen, rutschhemmend gefliesten Dusche, die sich in großzügigeren Abmessungen als üblich – mit 120 x 120 cm oder mehr – präsentiert.
Praktische Badehilfen für die vertraute Badewanne
Ihre Badewanne bleibt? Mobile Badehilfen wie schwenkbare Badewannensitze sorgen auch bei Mobilitätseinschränkung für größtmögliche Selbstständigkeit. Zu jedem Wannentyp passend, gelingt damit der Einstieg vom Wannenrand ohne viel Kraftaufwand. Durch eine Rückenlehne gestützt, haben Sie beide Hände frei; ein Hygieneausschnitt erlaubt ungestörte Intimpflege. Komplett eintauchen? Ein Nackenkissen sorgt für Komfort, bei Bedarf stützt ein Badewannenverkürzer sicher am Fußende. Badehilfen, die Sie auch klein zusammengelegt im Reisekoffer begleiten.
Alternative Konzepte: Liegewanne oder Sitzwanne mit Tür
Alternative zur Badewanne gesucht? Der Einbau einer kompakten Liegewanne ohne hohen Wannenrand oder einer Sitzwanne mit Tür ist in fast jedem Bad machbar. Lösungen, die in jeder Sanitärfarbe sowie unterschiedlichen Höhen zu haben sind sowie Baden u n d Duschen erlauben. Für spezielle Sitzwannen-Kleinstkonzepte (ebenfalls mit Tür) genügt bereits die Grundfläche einer Dusche.
Badewannenlifter: Vollbad ohne fremde Hilfe
Sie möchten ein entspanntes Vollbad nehmen? Ein Badewannenlifter macht das für Pflegepersonal und pflegende Angehörige anstrengende, unterstützte Gleiten in die Wanne überflüssig. So baden Sie frei und ohne fremde Hilfe bei Ein- und Ausstieg. Aber frisst ein Wannenlifter nicht zu viel Platz? Nein, denn moderne Fabrikate passen – ohne schweres Heben – in jede Standardbadewanne. Ein Wannenlift – mit Akkubetrieb bzw. 24-Volt-Kleinspannung – fährt mit Ihnen sanft auf Knopfdruck Richtung Wannenboden. So können Sie auch ein kleines Bad barrierefrei umbauen.
Wannenlifter: Barrierefreie Systeme nach Maß
Beim Thema Wannenlifter haben Sie die Wahl: Belastbarer, raumsparender Badewannen-Bandlift aus Edelstahl, der mit einer Akkuladung bis zu zwanzig Hebeoperationen ausführt? Oder ein Standlift mit Polstersitz? Schwenklift, Vorwannenlift oder ein Deckenlift, um Gehbehinderte umzusetzen? Welches System Sie auch wählen – zeitgemäße Badelifter sind platzsparend in wenigen Stunden installiert und kommen zumeist ohne Bohren und Dübellöcher aus. Innovative, installationsfreie Lösung gefragt? Entdecken Sie aufblasbare, strapazierfähige Wannenlifte aus Polyethylen mit Fernbedienung: Hier sinkt ein luftgefülltes Kissen mit Ihnen ruckfrei Richtung Wannenboden.
Erreichbar ohne Mühe: Waschbecken und WC
Sich zur Körperpflege hinzusetzen, gewinnt mit dem Alter an Wert. Deshalb ist Ihr neuer Waschtisch unterfahrbar. Der Spiegel darüber ist so angebracht, dass Sie sich im Stehen u n d im Sitzen sehen. Auch das – nun freistehende – WC hat die ideale Höhe, so dass Ihre Füße bequem den Boden erreichen (je nach Körpergröße zwischen 46 und 48 cm). Toilette mit Rollator oder Rollstuhl anfahren? Von allen Seiten kein Problem mehr. Und weil Spülen per Hebel unnötig Kraft kostet, geht auch dies nach dem Badumbau dank Drückergarnitur leichter. Stützgriffe, raumsparend wegzuklappen, erleichtern das Aufstehen nach dem Toilettengang.
Belastbare Haltegriffe und Stützgriffe
Überall sitzen greifsolide Haltegriffe und formschöne Stützgriffe für ein Plus an Sicherheit. Auch im Bereich von Dusche und Badewanne – so platziert, dass sie Sie beim Ein- und Aussteigen sowie Hinsetzen in der Wanne unterstützen. Wodurch übrigens nicht nur ältere Menschen profitieren, sondern alle, die ein Bad gemeinsam nutzen. Doch nur Haltegriffe, die bei beherztem Zupacken nicht nachgeben, lösen dieses Versprechen ein. Schraubmontage ist hier weniger belastbaren Saugnäpfen den Vorzug zu geben. Wo die tragfähige Wand dazu fehlt, heißt eine mögliche Alternative Sanitärblock, um Griffe zu verankern. Wo sind Badegriffe sinnvoll angebracht? Dort, wo Sie zuvor suchend ins Leere gegriffen haben! Sprich, statt Sie in ungewohnte Körperhaltungen zu zwingen, sollten Badhaltegriffe Ihrem gewohnten Bewegungsablauf folgen.
Armaturen, Licht und Rauchmelder für ein altersgerechtes Bad
Je einfacher zu bedienen, desto besser. Dazu arbeiten sämtliche Armaturen mit Schwenkhebeln sowie Verbrühschutz durch Thermostat – bei individueller Körperhöhe perfekt erreichbar. Aber auch kontrastreiche Beleuchtung gehört zum Seniorenbad: Ein Druck auf den Lichtschalter, auf bequeme Höhe herabgesetzt, leistet gute Flächenbeleuchtung, aber auch punktgezieltes Licht, zum Beispiel am Waschbecken. Weg mit weißen Schaltern auf weißer Wand: Kontrastreiche, zusätzlich ertastbare Lichtschalter und Türgriffe bieten Sehbehinderten bessere Orientierung. Sogar der Rauchmelder ist altersgerecht, weil auf schlechtes Hören eingestellt – und arbeitet im Brandfall nicht nur mit Ton-, sondern auch Lichtsignal.
Wann lohnt es sich, sein Bad altersgerecht umzubauen?
Plötzlich schwer erkrankt oder pflegebedürftig: Schon ein Schlaganfall kann die gewohnte Lebenssituation drastisch ändern, gar den temporären Wechsel ins Pflegeheim erfordern. Veränderungen, die mit psychischer Belastung einhergehen. Rechtzeitiger Badumbau macht Sinn, sofern Sie ein Lebensabend in den eigenen vier Wänden Ihr Plan ist. Wer bereits in der Lebensmitte Vorkehrungen für altersgerechtes Wohnen trifft, erhöht seine Chancen, sich auch im Fall von Behinderung und Krankheit möglichst wohlzufühlen. Ganz abgesehen davon, dass nicht nur Senioren, sondern alle Generationen von Barrierefreiheit durch ein modernes Badezimmer profitieren.
Wer bezuschusst ein altersgerechtes Bad?
Ein altersgerechtes Bad kostet – vor allem, wenn Komplettsanierung mit Aus- und Einbau von Sanitäranlagen das Ziel ist. Staatliche Programme von Bund, Ländern und Kommunen fördern barrierefreies Wohnen – ein seniorengerechtes Badezimmer gehört dazu. Weitere potenzielle Kostenträger sind u. a.
- Krankenkasse
- Pflegekasse
- Unfallversicherung
- Sozialhilfeträger
- Rehaträger
- Stiftungen
- Wohnungsbau-Förderung
Mehrkosten für das altersgerechte Bad zinsgünstig durch die KfW finanzieren
Auch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) greift an altersgerechtem Badumbau Interessierten mit Förderprogrammen, Investitionszuschüssen und zinsvergünstigten (Mieter-)Krediten bis zu 50.000 Euro unter die Arme – unabhängig vom Lebensalter. Förderung, die jährlich gedeckelt ist, weshalb sich frühzeitiges Beantragen lohnt.
Bei Pflegestufe: Pflegekasse fördert Wohnumfeldverbesserung
Erleichtert ein altersgerechtes Bad die Pflege und ermöglicht dem Betroffenen eine selbstständigere Lebensführung, kann der Umbau mit bis zu 4.000 Euro pro Kopf und Maßnahme bezuschusst werden. Wohnen mehrere Pflegebedürftige gemeinsam, gibt es maximal 16.000 Euro. Kostenübernahme, die zum Beispiel Badarmaturen mit verlängerten Hebeln zahlt, sofern der Badnutzer die Warmwasserquellen sonst nicht erreicht. Was ist mit Einstiegshilfen für die Badewanne? Hier übernimmt die Pflegekasse nur solche, die Eingriffe in die Bausubstanz nötig machen. Alles, was – wie ein Badlifter oder Deckenlifter – installiert bzw. aufgeschraubt wird, müssen Sie als Hilfsmittel beantragen. Auch ebenerdige Duschen sind förderfähig – vorausgesetzt, Ihre Badewanne lässt sich nicht mit Hilfsmitteln nutzen.
Altersgerechtes Bad umfangreich gefördert, wenn richtig beantragt
In Ihrem Einfamilienhaus liegen Schlafzimmer und Bad in im Obergeschoss? Falls Sie das Stockwerk wechseln müssen, kann auch ein kompletter Badeinbau bezuschusst werden. Wer im Einzelfall zahlt, hängt vom Grund Ihrer körperlichen Einschränkung und Ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit ab. Darüber hinaus wird ein altersgerechtes Bad auch steuerlich gefördert. Wie kommen Sie an solche Mittel? Beispielsweise können Sie seniorengerechten Badumbau – vor Beginn! – bei der Pflegekasse beantragen – gut begründet inklusive Detailbeschreibung der Baumaßnahme und Kostenvoranschlag.
Was zählt zu Kosten der Wohnumfeldverbesserung?
Auch barrierereduzierende Maßnahmen wie ein Treppenlift können bezuschusst werden. Ebenfalls zu Kosten von Wohnumfeldverbesserung zählen:
- statische Gutachten
- Antragsgebühren
- Beratungskosten im Vorfeld
- Bauüberwachung
- Fahrtkosten, Verdienstausfall (wenn Freunde beim Umbau mithelfen)
Genießen Sie Ihr Bad! Mit IDuMo
Baden entspannt Körper und Seele – und wird bei zahlreichen Erkrankungen als lindernd empfohlen. Trotzdem verzichten viele Senioren aus Angst, nur unter Kraftanstrengung aus der Wanne zu kommen, auf ein erholsames Bad. Wie steht es mit Ihnen? Ist Ihr Bad schon altersgerecht? Individuelle Dusch- und Mobilitätssysteme von Badewannenlift bis zur Tür-Badewanne machen den Weg frei, innerhalb weniger Stunden fachgerecht montiert. Damit Sie gepflegt duschen – und einfach sicherer baden!