Wie macht ein Badewannenlift Ihr Bad seniorengerecht?
Natürlich könnten Sie Ihr Bad auch seniorengerecht umbauen. Für alle, die diesen Aufwand scheuen oder erst die Genehmigung ihres Vermieters einholen müssen, kann die Alternative Badewannenlift lauten. Allerdings brauchen bestimmte Modelle – wie fest montierte Badelifte mit Schwenkarm – etwas Platz und ein paar bauliche Maßnahmen. Gut, dass auch für das kleine Badezimmer Lösungen existieren – vom Bandlift bis zum Luftkissen. So müssen auch Senioren mit Bewegungseinschränkung nicht auf ihr wohltuendes Vollbad verzichten. Aber wie sicher ist ein Badewannenlift? Und welche weiteren Maßnahmen erhöhen die Sicherheit im Bad? Nur, wer sich sicher fühlt, wird sein Bad genießen.
Wie funktioniert der klassische Badewannenlift?
Welches Bild erscheint bei diesem Thema vor Ihrem inneren Auge? Vielleicht ist es der klassische Badewannenlift, auch Badelifter oder Badewannenlift genannt. Ein stuhlartiges Gestell mit neigbarer Rückenlehne, das in der Badewanne auf einer Bodenplatte steht. Sofern es Ihnen gelingt, diesen Stuhllift eigenhändig zu heben, denn mit 10 bis 15 kg ist er kein Leichtgewicht. Die Sitzhöhe liegt auf der Höhe des Wannenrandes. Bitte Platz nehmen! Jetzt geht es per Scherenhub nach unten – früher mittels Kurbel, heute steuert ein elektrisches Bedienelement diesen Badelifter-Typ.
Wie gelingt der Transfer mit schwenkbarem Badewannenlift oder Drehsitz?
Fest an Wand oder Decke montiert oder neben der Wanne platziert, verfügt dieser Badewannenlift über einen Schwenkarm – bereit, Sie mitsamt dem Sitz über den Wannenrand zu heben und wieder abzusetzen. Personenlifter, die von Pflegekraft oder pflegendem Angehörigen bedient werden. Auch ein Wannenlifter mit Drehsitz macht den Transfer in die Wanne einfacher, da ein Umsetzen auf den Wannenlift entfällt. Seine rutschhemmende Sitzfläche lässt sich bis 90 Grad drehen. Der Badende setzt sich einfach auf den Drehsitz und schwenkt so leichter in Badeposition.
Was können Badewannenkissen?
Akkubetriebene Badewannenkissen liegen im Trend. Egal, welcher Wannentyp, das – bis 150 kg belastbare – Badekissen passt (fast) überall. Wie funktioniert’s? Sie positionieren den – noch unaufgepumpten – Badewannenlift mittig durch Saugnäpfe fest in der Badewanne; sein Luftschlauch dockt an den akkubetriebenen Kompressor an. Jetzt heißt es: Wasser marsch! Bequem und aufrecht, im Rücken per Lehne gestützt, fährt das rutschfeste Badewannenkissen mit Ihnen sanft nach unten. Raus aus der Wanne? Auf Knopfdruck füllt sich das Kissen erneut mit Luft – dann geht es aufwärts.
Was diesen bezahlbaren Badewannenlift auch ohne Wandhalterung so sicher macht: Neben starken Saugnäpfen sorgt auch der Seitenkontakt zu den Innenwänden der Wanne für Stabilität. Trotzdem sind Badewannenkissen Fliegengewichte – für kraftsparende Handhabung, schnelle Inbetriebnahme in Eigenregie und flexiblen Einsatz, z. B. im Urlaub.
Mit welchen Vorteilen punktet ein Bandlifter?
Mindestens genauso innovativ und flexibel, aber anders im Konzept: Der Bandlift, auch als Tuchlift oder Gurtlift bekannt. Auf Knopfdruck fährt hier ein robustes Sitzband aus, wird per Halterung eingehakt und stramm gezogen. Jetzt fassen Sie seinen Haltegriff und nehmen sicher auf dem Tragetuch Platz. Ein zweiter Knopfdruck, und Ihr Badewannenlift senkt sich mit Ihnen Richtung Wannenboden. Dabei beansprucht das Sitzband kaum Platz in der Wanne. Ein kraftvoller Motor mit bis zu 150 kg Zugkraft, macht diesen Badewannenlift auch für Senioren mit Übergewicht geeignet. Nach dem Bad hebt Sie Ihr Bandlift sanft heraus; ein letzter Knopfdruck rollt den Bandsitz platzsparend ein. Viele Tuchlifter eignen sich auch für die Eckbadewanne – eine leicht zu (de-)montierende Lösung ohne Bohren. Denn ein Bandlift arbeitet mit einem raumsparenden Auflagerahmen aus Edelstahl, durch den Fachbetrieb auf die Badewanne aufgesetzt. Ein unkompliziert zu handhabender Badelifter, mit dem Sie auf fremde Hilfe beim Ein- und Ausstieg verzichten können.
Wie können Sie Stürze im Bad verhindern?
Wasser, das auf Keramik trifft – eine spiegelglatte Kombination. Jetzt nur nicht ausrutschen! Jedes Jahr passieren mehr als 200.000 Unfälle allein im Bad. Gehen Sie bei Gleichgewichtsproblemen besser auf Nummer Sicher: Ergonomische, klappbare Haltegriffe und Stützgriffe in ausreichender Zahl leisten Sturzprophylaxe – überall im Badezimmer. Nicht immer braucht es dazu fest in der Wand verdübelte Lösungen: Sogar Teleskopgriffe, inklusive regulierbarer Greiflänge, können ohne Bohren befestigt werden. Der Trick? Großzügige Saugteller mit Spezialkonstruktion, die die Hebelkraft reduzieren und sogar an einer gefliesten Trockenbauhohlwand sicher sitzen.
Welche weiteren Hilfen helfen beim Einstieg in die Wanne?
Neben dem Badewannenlift unterstützen auch belastbare, höhenverstellbare Badewannengriffe und Trittstufen mit texturierter Oberfläche dabei, Barrieren zu überwinden. Helfer, die mittels Klemmmechanismus ohne Werkzeug am Wannenrand montiert werden. Ergänzend erleichtert eine Einstiegshilfe mit waagerecht verlaufender Schiene das Aufsetzen in der Wanne.
Übrigens: Jede Einstiegshilfe gehört an die Seite der Badewanne, wo sie auch gebraucht wird! Müssen Sie sich erst über die Wanne strecken, um einen Griff an der Wand zu erreichen, steigt Ihre Sturzgefahr. Nun, liegen Sie jetzt bequem? Ein anschmiegsames Nackenkissen oder ein Badewannenverkürzer zum Abstützen können den Badekomfort steigern – ebenfalls per Saugnapf befestigt. Gut gemacht, halten moderne Saugnäpfe übrigens nahezu alles.
Wie finden Sie den passenden Badewannenlift?
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, die ein seniorengerechtes Bad planen, profitieren langfristig nur von einer Badausstattung, die mitdenkt. Belastbar, korrosions- und rutschfest, aber ohne optisches Krankenhausflair. Worauf sollten Sie ansonsten bei der Auswahl eines Badewannenlifters achten? Ihr neuer Helfer sollte:
- TÜV-zertifiziert sein
- über CE-Kennzeichnung verfügen
- leicht genug sein, um diesen zum Reinigen aus der Wanne zu heben
- nur bei voller Akkuleistung nach unten fahren
Gute Fachhändler nehmen sich beim Thema Badewannenlift und Hilfsmittelberatung die nötige Zeit. Denn Sicherheit im Bad ist ein Stück Selbstständigkeit – und Körperpflege auch im Alter eine intime Sache!